Einsatzgebiete
Elektrorollstühle spielen eine entscheidende Rolle in der Lebensqualität von Senioren, die mit Mobilitätseinschränkungen konfrontiert sind. Diese hochentwickelten Hilfsmittel bieten zahlreiche Einsatzmöglichkeiten und verbessern die Unabhängigkeit sowie die Lebensfreude von älteren Menschen erheblich. Hier sind einige der wichtigsten Einsatzbereiche von Elektrorollstühlen für Senioren:
Tägliche Aktivitäten in der eigenen Wohnung
Elektrorollstühle sind ideal für Senioren, die in ihrer eigenen Wohnung oder in Pflegeheimen leben. Sie ermöglichen es den Nutzern, sich frei in ihren Räumlichkeiten zu bewegen, ohne auf Hilfe angewiesen zu sein. Das bedeutet, dass sie einfache Aufgaben wie das Erreichen von Regalen, das Zubereiten von Mahlzeiten und das Wechseln von Räumen problemlos bewältigen können.
Einkaufs- und Besorgungsfahrten
Elektrorollstühle sind ein Segen für ältere Menschen, die gerne selbstständig einkaufen und Besorgungen erledigen möchten. Sie können leicht Geschäfte besuchen, Lebensmittel kaufen und Apotheken aufsuchen, ohne auf die Hilfe von Angehörigen oder Pflegekräften angewiesen zu sein.
Soziale Aktivitäten
Soziale Interaktion ist entscheidend für die geistige und emotionale Gesundheit von Senioren. Elektrorollstühle ermöglichen es älteren Menschen, an Treffen mit Freunden, in Gemeinschaftszentren, Kirchen oder anderen sozialen Veranstaltungen teilzunehmen. Dadurch bleiben sie aktiv, pflegen soziale Kontakte und vermeiden soziale Isolation.
Spaziergänge und Naturerlebnisse
Die meisten Elektrorollstühle sind so konstruiert, dass sie sowohl im Innen- als auch im Außenbereich eingesetzt werden können. Senioren können damit Spazierfahrten im Park unternehmen, die Natur genießen und die frische Luft in vollen Zügen erleben.
Arztbesuche und Therapie
Elektrorollstühle erleichtern Senioren den Zugang zu medizinischen Einrichtungen und Therapiezentren. Sie können bequem und ohne große Anstrengung Arzttermine wahrnehmen und so ihre Gesundheit optimal im Blick behalten.
Reisen und Urlaub
Elektrorollstühle sind oft leicht zerlegbar und transportierbar. Dies ermöglicht es Senioren, auch während des Reisens mobil zu bleiben. Sie können beispielsweise Flughäfen erkunden, Kreuzfahrten genießen oder Urlaubsorte entdecken, ohne auf Mobilität verzichten zu müssen.
Hobby und Freizeit
Ob beim Besuch von Museen, Konzerten oder Sportveranstaltungen, Elektrorollstühle eröffnen Senioren die Möglichkeit, ihre Interessen und Hobbys weiterhin zu verfolgen. Sie können an kulturellen und sportlichen Aktivitäten teilnehmen, die sie lieben.
Faltbare Modelle
Diese Art von Elektrorollstühlen ist speziell für ihre Portabilität und einfache Lagerung konzipiert. Faltbare Elektrorollstühle bieten die Möglichkeit, den Rollstuhl schnell und einfach zusammenzuklappen, sodass er in einem Auto, in öffentlichen Verkehrsmitteln oder in kleineren Räumen problemlos transportiert oder gelagert werden kann.
Faltbare Elektromobile sind in der Regel auch vergleichweise leicht. Je nach Modell und Hersteller bringen die Geräte ca. 20 bis 30 kg (inklusive des Akkus) auf die Waage. Nimmt man den Akku vor dem Transport heraus, kann ein Elektrorollstuhl auch unter 20 kg wiegen.
Bedienung
Elektrorollstühle werden in der Regel über einen Joystick bedient. Drückt man den Joystick nach vorne oder hinten, so fährt der Rollstuhl geradeaus bzw. rückwärts. Zum Lenken wird der Joystick nach vorne und gleichzeitig nach rechts oder links bewegt. Der E-Rollstuhl lässt sich auch auf der Stelle wenden. Dafür muss der Joystick nur nach rechts bzw. links bewegt werden.
Jedes Mal wenn man den Joystick loslässt, aktiviert sich automatisch die Bremse. Dies ist auch durch ein kurzes knacken zu hören. Die Bremse sichert den Rollstuhl davor an einem Hang unabsichtlich loszurollen.
Anfangs erfordert es etwas Übung, den Rollstuhl sanft zu lenken. Nach kurzer Zeit schafft es aber jeder ein sicheres Gefühl für die Bedienung zu bekommen.
Die Geschwindigkeit wird über ein kleines Display eingestellt. So kann man in den eigenen vier Wänden langsam fahren und draußen etwas schneller unterwegs sein.
Manuelle Bedienung
Neben der elektronischen Bedienung über den Joystick kann der Rollstuhl auch ganz klassisch von einer zweiten Person geschoben werden. Dafür müssen nur die Bremsen am hinteren Teil gelöst werden. Dies deaktiviert die elektrische Bedienung und der Rollstuhl kann fortan manuell geschoben werden.
Sonderanfertigungen
Manche Menschen sind aufgrund von körperlichen Beeinträchtigungen nicht in der Lage, den E-Rollstuhl mittels Joystick zu bedienen. Dafür bieten einige Hersteller alternative Bedienelemente an, welche besser greifbar sind. Wenn Menschen gar nicht mehr in der Lage sind den Rollstuhl zu steuern, lässt sich das Bedienelement auch nach Hinten verlegen. So kann eine zweite Person den Rollstuhl elektronisch steuern. Dies ist eine sinnvolle Alternative zum klassischen Rollstuhl, da die elektrische Bedienung für die Begleitperson eine große Erleichterung darstellt.
Technische Daten
Die technischen Daten von Elektrorollstühlen können je nach Modell und Hersteller variieren. Im folgenden finden Sie eine Tabelle mit einigen gängigen technischen Daten:
Technische Daten |
Wertebereich |
Maximale Geschwindigkeit |
6 - 10 km/h* |
Maximale Reichweite |
15 - 30 km |
Batterietyp |
Lithium-Ionen oder Blei-Säure |
Ladezeit |
3,5 - 8 Stunden |
Maximale Belastung |
100 - 150 kg |
Sitzbreite |
40 - 50 cm |
Sitztiefe |
35 - 45 cm |
Gesamtgewicht |
25 - 100 kg |
* Elektrorollstühle mit einer Hilfsmittelnummer (welche für die Kostenübernahme notwendig ist), fahren in der Regel maximal 6 km/h.
Kosten
Die Kosten für Elektrorollstühle können erheblich variieren und hängen von verschiedenen Faktoren ab, darunter:
- Art des Elektrorollstuhls
Es gibt verschiedene Arten von Elektrorollstühlen, von einfachen Basismodellen bis hin zu hoch spezialisierten Modellen mit erweiterten Funktionen. Je nach den individuellen Bedürfnissen des Nutzers können die Preise variieren.
- Funktionen und Ausstattung
Elektrorollstühle sind in einer breiten Palette von Ausstattungsvarianten erhältlich. Modelle mit fortschrittlicheren Funktionen wie Sitzheizung, elektrischer Höhenverstellung oder automatischer Neigungsanpassung sind in der Regel teurer.
- Marke und Hersteller
Bekannte und renommierte Marken können tendenziell höhere Preise haben als weniger bekannte Marken. Die Qualität und Zuverlässigkeit eines Elektrorollstuhls kann jedoch von Marke zu Marke unterschiedlich sein.
- Maßanfertigung
Einige Elektrorollstühle werden speziell nach den individuellen Bedürfnissen des Nutzers angefertigt. Dies kann zu höheren Kosten führen, da der Rollstuhl genau auf die Körpergröße und die Bedürfnisse des Nutzers abgestimmt ist.
- Zusätzliche Ausgaben
Bei der Anschaffung eines Elektrorollstuhls sollten auch zusätzliche Ausgaben wie Garantien, Serviceverträge und Zubehör (z.B., Ladegeräte, Ersatzbatterien) berücksichtigt werden.
Konkrete Preise
Modell/Typ |
Durchschnittlicher Preisbereich |
Basis-Elektrorollstuhl |
1.000 € - 2.500 € |
Mittelklasse-Elektrorollstuhl |
2.500 € - 5.000 € |
Hochleistungs-Elektrorollstuhl |
5.000 € - 10.000 € |
Elektrorollstuhl mit Spezialfunktionen |
10.000 € - 20.000 € |
Maßgefertigter Elektrorollstuhl |
15.000 € - 30.000 € |
Bitte beachten Sie, dass dies nur grobe Durchschnittswerte sind und dass die tatsächlichen Preise erheblich variieren können. Es ist wichtig, verschiedene Modelle zu vergleichen, um den besten Elektrorollstuhl für Ihre Bedürfnisse und Ihr Budget zu finden. Außerdem sollten Sie mögliche zusätzliche Kosten wie Zubehör, Garantien und Serviceverträge berücksichtigen.
Kostenübernahme durch die Krankenkasse
Die Übernahme der Kosten für einen Elektrorollstuhl durch die Pflegekasse kann in vielen Fällen möglich sein, jedoch gibt es bestimmte Voraussetzungen und Bedingungen, die erfüllt werden müssen.
Bedingungen der Kostenübernahme und Vorgehen
- Ärztliche Verordnung
Ein Arzt muss die medizinische Notwendigkeit eines Elektrorollstuhls bescheinigen und eine ärztliche Verordnung (Rezept) ausstellen. Diese Verordnung sollte den konkreten Bedarf und die Begründung für den Elektrorollstuhl enthalten.
- Antrag bei der Pflegekasse
Sie müssen einen schriftlichen Antrag auf Kostenübernahme für den Elektrorollstuhl bei Ihrer zuständigen Pflegekasse stellen. In diesem Antrag geben Sie an, welche Art von Hilfsmittel (Elektrorollstuhl) Sie benötigen und warum.
- Kostenvoranschlag
Die Pflegekasse kann einen Kostenvoranschlag für den Elektrorollstuhl verlangen. Dieser sollte von einem Fachhändler oder Sanitätshaus erstellt werden und die genauen Kosten des Elektrorollstuhls und seiner Ausstattung auflisten.
- Prüfung und Bewilligung
Die Pflegekasse prüft Ihren Antrag und entscheidet auf der Grundlage des Pflegegrades, der ärztlichen Verordnung und des Kostenvoranschlags, ob sie die Kostenübernahme bewilligt.
Übernahme der Stromkosten
Auch die Stromkosten für den Betrieb des Elektrorollstuhls können auf Antrag übernommen werden. Stellen Sie hierfür einfach einen formlosen Antrag bei Ihrer Pflegekasse auf Kostenübernahme.
In der Regel verzichten die Krankenkassen auf eine genaue Erfassung der Stromkosten, sondern zahlen Ihnen eine fortlaufende Pauschale aus.
Häufige Fragen zur Kostenübernahme eines Elektrorollstuhls
Ob von Ihnen eine Zuzahlung geleistet werden muss, oder die Kosten komplett übernommen werden, hängt unter anderem mit dem Preis des E-Rollis zusammen. Bei günstigen Modellen können die Kosten komplett durch die Krankenkasse übernommen werden. Enscheidet man sich für ein höherwertiges Produkt, muss in der Regel mit einer Zuzahlung gerechnet werden.
Sie haben die Möglichkeit bei der Pflegekasse Widerspruch gegen den Bescheid einzulegen. Sprechen Sie auch nochmal mit Ihrem Arzt und lassen Sie sich ggf. eine neue Bescheinigung ausstellen.
Kostenlose und unverbindliche Beratung
Wir beraten Sie kostenlose und vermitteln auf Wunsch ein unverbindliches Angebot für einen Elektrorollstuhl.
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Text erstellt: 03.09.2023 | Zuletzt aktualisiert: 14.05.2024 | Wörter: 1510
Dirk Staudinger
Dirk Staudinger zeichnet sich durch eine hohe Fachkompetenz und langjährige Erfahrung als Experte für Treppenlifte aus. Neben Treppenliften schreibt er auch über weitere Hilfsmittel für Senioren.